Maestia: Rise of Keledus – Das gesegnete MMO
Maestia: Rise of Keledus ist ein Online-Rollenspiel mit höchst philophischen Anspruch und wird inzwischen von ProSiebenSat1Games und deren Tochtermarke Alaplaya vertrieben.
Zwei Fraktionen, ein Konflikt
Zwei Fraktionen – die Superion Guardians und die Temple Knights – streiten im Online-Rollenspiel Maestia darum, ob sie als Menschen ein Recht darauf haben, die Ziele ihrer Göttin Ia in die eigene Hand zu nehmen, oder alles dem göttlichen Willen überlassen und sich davon lenken lassen sollen. Dieser Konflikt erscheint spannend und neu in der MMO-Welt, denn er nimmt ewig-alte Diskussionen der Menschheitsgeschichte mit in ein wunderschönes Fantasy-Universum, das sich erfrischend vom allgegenwärtigen Asia-Knuddel-Stil abhebt.
Gleich zu Beginn des Online-Rollenspiels entscheiden sich Spieler mit ihrem Charakter für eine der beiden Fraktionen, deren Ziele zwar kurz erklärt werden, aber deren Unterschiede kaum spürbar sind.
Schließlich haben beide gleiche Charakterklassen – Krieger, Magier, Waldläufer und Priester – und beide Fraktionen starten ihr Abenteuer am gleichen Ort, Superion. Dort wird man als der Auserwählte empfangen, der eine Botschaft von Göttin Ia empfangen hat. Doch bevor man sich den großen Aufgaben stellt, muss man etliche Quests absolvieren, um zu beweisen, dass man dieser göttlichen Segnung tatsächlich würdig ist.
Religion über alles
Um in der großen Welt Zeit und Wege zu sparen, gibt es nicht nur an vielen Stellen Teleportationsportale, sondern man kann viele Quests auch an Ort und Stelle annehmen, egal wo man sich gerade befindet. Dann lässt man seinen Charakter beten und erhält so Kontakt zu ganz oben. Das religiöse Motiv wird in Maestia an allen Ecken und Enden ausgereizt. Generell bietet das kostenlose Online-Rollenspiel allerdings sonst wenig Neues, was man nicht in anderen MMOs so oder ähnlich schon einmal gesehen hätte. Die Steuerung funktioniert zudem etwas hakelig, gerade in Kämpfen reagiert der Charakter manchmal nicht so wie er soll – oder lässt sich zumindest zu viel Zeit.
Belohnungen motivieren
Positiv funktioniert allerdings das gesamte Belohnungssystem. Neulinge werden inzwischen zu Beginn mit vielen Geschenken für ihren Charakter überhäuft, sei es mit speziellen Kostümen oder Gegenständen und Verstärkungen, die für eine begrenzte Zeit funktionieren – oder bei einem erneuten Login mit einem Reittier und weiteren Ausrüstungs-Boni. Das sorgt zumindest am Anfang für jede Menge Motivation, sich das Spiel länger anzuschauen. Auch das Level-System überrascht mit einem schnellen Einstieg. Es vergehen keine zehn Minuten und schon ist man über Stufe 5 hinaus. Das täuscht jedoch nicht darüber hinweg, dass das MMO auf lange Zeit wenig Abwechslung in den Quests zu bieten hat, die laufen zu oft eintönig und belanglos ab. Die Geschichte wiederum wird für ein Free-to-Play MMO gut erzählt.
Mehr Fähigkeiten durch Maestons
Packender dürften da für manchen die Spieler-gegen-Spieler-Optionen sein. So kann man nicht nur andere Spieler zum Duell herausfordern, sondern auch an bestimmten Fraktions- oder Gildenkämpfen in besonderen Arenen teilnehmen. Wer dabei nicht nur die Vorzüge seiner Charakterklasse nutzen, sondern seine Fähigkeiten etwas spezialisieren will, nutzt die sogenannten Maestons. Das sind bis zu drei besondere Gegenstände, die einem Krieger zum Beispiel zu magischen Angriffen verhelfen, oder einem Waldläufer ermöglichen, sich selbst zu heilen. Die Maestons wirken stärker, wenn die drei Plätze mit einer Sorte belegt sind, und sie sind immer nur begrenzt nutzbar und müssen anschließend wieder aufgeladen werden.
Is it MMOst-Wanted?
Maestia: Rise of Keledus bietet eine wunderschöne Fantasy-Welt, deren Design sich erfrischend von der asiatischen Knuddel-Konkurrenz abhebt. Das Level- und Belohnungssystem funktionieren hervorragend. Doch die Aufgaben verlaufen auf Dauer zu belanglos und eintönig. So fesselt das MMO auf Dauer vor allem die, die sich für die stark religiöse Geschichte begeistern können. Ricarda Gruhl